>> Magic Tourmalines ...
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Usakos / Katjanga, (Namibia)
Turmaline stammen vielfach auch aus der Erongo-Region, etwa zwei Autostunden von der Hauptstadt Windhoek in Namibia entfernt.
Die Geologie der Region ist geprägt von einer gigantisch großen, kesselförmigen Vertiefung vulkanischen Ursprungs (Caldera) mit einem Durchmesser von etwa 30 km, die durch den Einsturz eines urzeitlichen Vulkans entstand. Nach einer heftigen Eruptionsphase brach der Vulkan vollständig in sich zusammen und bildete die heute sichtbare Caldera. Diesem Ausbruch folgte eine zweite Phase der Granitintrusion in die Caldera und die umliegende Region.
In dieser Phase entstanden zahlreiche Pegmatite mit inneren Hohlräumen, sogenannten „Taschen“, von denen einige Turmalin enthielten. Das Vorkommen von Turmalin in Erongo-Pegmatiten ist seit etwa einem Jahrhundert bekannt. Hans Cloos, ein berühmter deutscher Geologe, erstellte geologische Karten der Region und führte vor dem Ersten Weltkrieg Studien durch. Der Großteil der Bergbauaktivitäten konzentriert sich auf das Gebiet um Omaruru, Usakos und Karibib.

Während Dutzende kleiner Minen und unabhängige Bergleute auf der Suche nach dem schwer fassbaren Turmalin Vorkommen sind, sind nur noch zwei größere Minen in Betrieb: Usakos nahe der gleichnamigen Stadt und Katjanga, etwa 40 km südöstlich von Omaruru. Sie sind deutlich moderner und mechanisierter als die umliegenden Kleinbergwerke. Die Usakos-Mine, wurde ursprünglich Anfang des 20. Jahrhunderts zufällig von einem einheimischen Prospektor auf der Suche nach Zinn entdeckt. Beim Bohren und Sprengen in den Pegmatit stieß er versehentlich auf ein riesiges Turmalin Vorkommen. Über eine Tonne Material wurde gefördert, womit es eines der größten, wenn nicht das größte Turmalin Vorkommen ist, das je in Namibia gefunden wurde.
Usakos ist ein großer Tagebau, in dem ein über 600 Meter langes und 350 Meter breites Pegmatit Vorkommen abgebaut wird. Die Mächtigkeit des Pegmatits ist beeindruckend und beträgt stellenweise über 15 Meter. Die Turmalin Vorkommen sind zufällig über diesen Pegmatit verstreut, was die Produktion etwas unvorhersehbar macht. Nach der Sprengung wird das Abraummaterial mit einem Bagger und einem Muldenkipper aus dem Grubenbereich entfernt; ein kleines Bergbauteam von fünf oder sechs Männern bedient die Geräte, um unerwünschten Kies und Schutt zu entfernen. Sobald sie ein Vorkommen finden, werden alle Kristalle entfernt und zur Sortierung an einen zweiten Ort gebracht.
Nur ein kleiner Teil (schätzungsweise 10–15 %) der gewonnenen Kristalle hat Edelsteinqualität; undurchsichtige, rissige oder anderweitig unbrauchbare Kristalle machen den Großteil des aus jedem Pegmatit Vorkommen gewonnenen Turmalins aus. Die Produktion ist sporadisch, da die Turmalin Vorkommen unvorhersehbar sind.
Um diese Schätze effizient zu heben, sind Ausdauer, Engagement, Wissen und spezielle Bergbauausrüstung erforderlich. Die Mine produziert gelegentlich gelbe, rosa und rotbraune Turmaline, ist aber für ihre Farbpalette von Indigoblau bis Mintgrün bekannt.

Eine dieser Nuancen, eine subtile Mischung aus Blau und Grün, nannte man „Lagune“, weil ihre Farbe an tropische Gewässer erinnert.
Zwischen 2005 und 2007 wurden mehrere Vorkommen mit außergewöhnlichen Lagunen- und Elektroblautönen ausgegraben, die für Aufsehen sorgten und die Farbbezeichnung „Lagune“ auf dem Markt etablierten. Die neonblaue Farbe, der zwischen 2005 und 2007 ausgegrabenen Turmaline ähnelte, optisch den „Paraiba“-Turmalinen. Analysen zeigten jedoch, dass die Farbe von Eisen und Mangan stammte und kein Kupfer enthielt.
Seit März 2016 wurden mehrere Vorkommen entdeckt, die mintgrüne, pastellblaue und blaugrüne Lagunenturmaline enthalten.
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